

Der Antisemitismus Ende der 20er Jahre und die erstarkende nazionalsozialistische Bewegung weckten in Gertrud Kolmar das Bewusstsein ihrer jüdischenHerkunft und die Solidarisierung mit dem uralten jüdischen Leid. Das Jahr 1933 erlebte sie als tiefe Zäsur ihres Weltbildes.
Als eine der ersten dokumentierte sie auf dichterische Weise den brutalen Einbruch der Nazis in die deutscheGeschichte: "Das Wort der Stummen" ist der Titel des gefährlichen und damals deshalb versteckten Gedichtbands , den Lisa Schell (Performance) und Christopher Loy (Cello und Klangcollage) im szenischen Spiel vorstellen.Die immer unerfüllte Liebe und die Mysterien der Natur machen sie als Dichterin unverwechselbar.Mit Gertrud Kolmar wurde von den Nazis eine der wohl größten deutschen Lyrikerinnen ermordet.